Fenster eröffnen immer einen Blick auf eine neue Welt. Ganz egal, ob man von draußen nach drinnen schaut oder umgekehrt. Egal ob sie klein und rund - wie auf einem Boot - oder - großflächig und reich verziert – wie die eines Wintergartens in einem Chalet sind.


Dahinter befinden sich wärmende Kamine, gemütliche Stuben oder herrliche Paläste. Grüne Wiesen, stürmische Fluten oder ganze Kontinente. Oftmals sind die Zimmer, die man durch sie erblickt, dunkel, verstaubt und angsteinflößend. Die Landschaften düster, grau und verstörend. Und manchmal ist es nur das eigene Spiegelbild, das man im Fenster erkennt, es auf das Dahinterliegende projiziert und so die Wahrnehmung trübt. Oder der Dreck, den der letzte Regen hinterlassen hat. Dann reicht es, sich oder das Fenster von all dem Schmutz zu befreien und schon ändert sich die Aussicht und die Perspektive.


Und egal wie weit man durch ein Fenster sehen kann. Was man durch es hindurch alles entdeckt oder zu erkennen glaubt. Welche Wärme man dahinter spürt oder welchen Duft man dahinter vermutet. Der Schein des Lichts ist auf der anderen Seite des Fensters immer noch heller. Es reicht nicht, das Ohr ans Fenster zu legen und zu lauschen. Es zu öffnen und den Kopf nach draußen oder drinnen zu stecken. Denn so wird man die Welten dahinter immer nur erahnen, erträumen und erhoffen können, aber niemals erleben.


Darum hat jede Hütte, jedes Haus, jede Villa und jedes Schloss nicht nur Fenster sondern auch zumindest eine Tür. Denn für wahre Erlebnisse muss man durch Türen gehen und nicht durch Fenster blicken.
