Burg Bernstein mit begrünter Burganlage (c) Foto Matthias Kronfuss

Es war einmal... 5 Häuser voll Kunst, Kultur & Filmgeschichte

Wenn Mauern Geschichten erzählen

Festivals, Konzerte, Filmlocations

Unsere Schlosshotels sind mehr als nur Unterkünfte – sie sind Bühnen, Bibliotheken, Museen. Sie erzählen Geschichten von inspirierenden Persönlichkeiten, künstlerischen Visionen und großen Filmmomenten. Hinter den alten Mauern wird Geschichte lebendig – unaufdringlich, kraftvoll und tief verwurzelt. Was einst Denker, Künstler und Abenteurer anzog, fasziniert bis heute. Und während im Inneren Geschichte weiterlebt, pulsiert ringsum das kulturelle Leben – mit Festivals, Konzerten und lebendiger Kultur.

Ob die Inspiration zur weltberühmten Chanel-Jacke auf Schloss Mittersill, das kulturelle Erbe Max Reinhardts und die Geschichte von „The Sound of Music“ auf Schloss Leopoldskron, Tobias Morettis Bühnen-Zimmer im Hotel Altstadt Vienna, Puccinis poetische Operntexte aus der Villa Soleil oder die wahre Geschichte hinter dem „Englischen Patienten“ auf Burg Bernstein – diese fünf Häuser erzählen von großen Namen, gelebter Kultur und einem Glanz, der nie laut war, aber bis heute nachwirkt.

Schloss Mittersill mit Schlosskapelle (c) Foto Schlosshotels & Herrenhäuser / Cornelius Klimt
Aussenpool auf Schloss Mittersill mit Blick auf die Bergwelt (c) Foto Schlosshotels & Herrenhäuser / Cornelius Klimt

Schloss Mittersill: Die Heimat der Coco-Chanel-Jacke

Hoch über dem Salzachtal erhebt sich Schloss Mittersill – majestätisch und doch eingebettet in die stille Weite der Kitzbüheler Alpen und Hohen Tauern. In den 1930er-Jahren erweckte Baron Hubert von Pantz das historische Gemäuer zu neuem Leben und machte es zum Refugium für Hochadel, Hollywood-Stars und große Namen der Wirtschaft.

Einer der bemerkenswertesten Gäste war wohl Coco Chanel. Die französische Modeikone kehrte regelmäßig ins Schloss zurück – nicht zuletzt wegen ihrer romantischen Verbindung zum Hausherrn. Hier, inspiriert vom schlichten Trachtenjanker eines Liftboys, soll auch die Idee zur legendären Chanel-Jacke entstanden sein. Ein Stück Modegeschichte, von Stilikonen getragen und von Karl Lagerfeld einst gefeiert mit den Worten: „Manche Dinge kommen nie aus der Mode – Jeans, ein weißes Shirt und eine Chanel-Jacke.“ Eine Hommage an diese Zeit ist die heutige Chanel-Suite – stilvoll, charmant und inspiriert von ihrer berühmten Namensgeberin.

Der „Sport & Shooting Club Mittersill“ – Europas exklusivster Society-Treffpunkt


Während des Zweiten Weltkriegs wurde Schloss Mittersill von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und Baron Hubert von Pantz sah sich zur Flucht ins amerikanische Exil gezwungen. Nach seiner Rückkehr im Jahr 1948 gründete er den „Sport & Shooting Club Mittersill“ und verwandelte das Anwesen in einen der exklusivsten Society-Clubs Europas – besungen selbst von der VOGUE als „der meistbesprochene Ort Österreichs“.

Wo Geschichte weiterwirkt: Schloss Mittersill im Heute


Seit 2009 ist das Anwesen wieder in Pinzgauer Hand. Liebevoll restauriert verbindet das 4-Sterne-Superior-Hotel heute historischen Glanz mit modernem Komfort. Immer wieder kehren ehemalige Gäste voller Nostalgie zurück, um zu sehen, was aus dem Schloss geworden ist, und um Erinnerungen an unvergessliche Tage in Mittersill aufleben zu lassen.

Heute ist Schloss Mittersill mehr denn je Bühne für besondere Momente. Kunst und Kultur durchziehen die alten Mauern und sind in jeder Ecke des Hauses spürbar. Vor allem im Bösendorfer-Saal lebt der Glanz vergangener Tage weiter. Im Mittelpunkt: der Bösendorfer-Flügel – ein wahres Meisterstück österreichischer Klavierbaukunst. Auch außerhalb der Schlossmauern pulsiert das kulturelle Leben: Beim Burgfest in Kaprun trifft jedes Jahr im Juli mittelalterliches Spektakel auf sommerliche Leichtigkeit und lässt die Vergangenheit für einen Moment wieder auferstehen.

Und während in Mittersill die Geschichte der Chanel-Jacke begann, wurde sie Jahrzehnte später in einem anderen unserer Schlosshotels auf ganz besondere Weise gefeiert: Im Dezember 2014 verwandelte Karl Lagerfeld Schloss Leopoldskron in eine Laufstegbühne, und ließ Coco Chanels Erbe erneut leuchten.

Hochzeitspaar vor dem Sound of Music Pavillon im Park vom Schloss Hellbrunn in Salzburg (c) Foto Scheinast Fotografie
Max Reinhardt Bibliothek im Schloss Leopoldskron in Salzburg (c) Foto Schlosshotels & Herrenhäuser / Cornelius Klimt

Hotel Schloss Leopoldskron: Wo „The Sound of Music“ entstand und große Gedanken zu Hause sind

Ein Film schrieb Geschichte – und mit ihm auch Schloss Leopoldskron. Als Kulisse von „The Sound of Music“ wurde das Salzburger Barockjuwel weltberühmt und ist bis heute untrennbar mit dem Zauber dieser Erzählung verbunden. Die auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte der Familie von Trapp berührte Millionen und fand in den stilvollen Räumen und Gärten des Schlosses eine Bühne von besonderem Glanz. Das prunkvolle Venezianische Zimmer diente dabei als Inspiration für den Ballsaal und wurde für den Film originalgetreu nachgebaut. Auch der weiße Musikpavillon im Schlosspark wurde zum romantischen Schauplatz unvergessener Szenen. Der weltweite Erfolg brachte Besucherinnen und Besucher aus aller Welt nach Leopoldskron – so viele, dass der Pavillon später nach Schloss Hellbrunn verlegt wurde, wo er heute als beliebte Hochzeitskulisse dient. Sein Ursprung und seine Magie bleiben jedoch für immer mit diesem Ort verbunden.

Die Max Reinhardt Bibliothek – ein Ort für Bücher, Begegnung & große Ideen


Noch bevor das Schloss zur Filmkulisse wurde, war es eine Bühne für große Gedanken. In den 1920er-Jahren hauchte Max Reinhardt, Theaterpionier und Mitbegründer der Salzburger Festspiele, dem Schloss mit dem Bau einer prachtvollen Bibliothek neues Leben ein. Inspiriert von der Stiftsbibliothek St. Gallen entstand ein Raum aus edlen Hölzern, feinem Stuck, geheimen Türen und einer Harmonie, die weit über das Sichtbare hinausreicht. Die Bibliothek war viel mehr als ein Aufbewahrungsort für Bücher. Sie wurde zum lebendigen Treffpunkt, zur geistigen Mitte des Hauses. Hier entstanden Ideen, Figuren und ganze Stücke – wie Carl Zuckmayers „Hauptmann von Köpenick“, der hier nach einem nächtlichen Gespräch mit Reinhardt zum Leben erwachte. Besonders an jenen Tagen, an denen sich Salzburg in sanften Nebel hüllt, entfaltet dieser Raum seine ganze Magie – als stiller Rückzugsort für Gedanken, Gespräche und Geschichten. Ein Ort, der zeigt, warum Schloss Leopoldskron zu jeder Jahreszeit eine Reise wert ist.

„Marshallplan für den Geist“ – Salzburg als Treffpunkt globaler Ideen


Die geistige Offenheit, die Schloss Leopoldskron seit jeher prägt, lebt bis heute fort. Beim Salzburg Global Seminar treffen sich Persönlichkeiten aus aller Welt – Nobelpreisträger, Richter, CEOs, Künstlerinnen und Studentinnen – um fernab der Weltöffentlichkeit über die drängenden Fragen unserer Zeit zu sprechen. Gegründet 1947 von drei Harvard-Studenten, gilt die Initiative als „Marshallplan für den Geist“: ein Ort des Dialogs, geschaffen, um einstige Gegensätze zu überwinden und gemeinsam an einer besseren Zukunft zu arbeiten. Über 37.000 Teilnehmer aus 170 Ländern waren seither zu Gast – in einem Schloss, das nicht nur Geschichte bewahrt, sondern Zukunft schreibt.

Blick ins Tobias Moretti Zimmer im Altstadt Vienna mit Himmelbett aus hellem Holz und Wandgestaltung wie ein Blick auf die verschneite Tiroler Bergwelt (c) Foto Nicky Webb Photography

Hotel Altstadt Vienna: Kunst zum Wohnen

Mitten im kreativen siebten Wiener Bezirk liegt das Hotel Altstadt Vienna – ein stilvolles Refugium für alle, die Kunst nicht nur betrachten, sondern erleben wollen. Jede Suite ist ein Unikat, gestaltet von namhaften Künstlern wie Lena Hoschek oder Atelier Olschinsky. Das gesamte Haus ist Galerie, Atelier und Begegnungsraum zugleich. In den Gängen, Salons und Zimmern entfaltet sich eine beeindruckende Sammlung zeitgenössischer Kunst – mit Werken von Andy Warhol, Brigitte Kowanz, Markus Prachensky, Gottfried Helnwein und vielen anderen. Gemeinsam verleihen sie dem Haus seinen unverwechselbaren Charakter: persönlich, inspirierend – und erfüllt von echter Wiener Gemütlichkeit.

Von der Beschwerde zum eigenen Hotelzimmer: Der Moretti Room im Altstadt Vienna


Zwischen Kunst, Charakter und Wiener Charme verbirgt sich im Altstadt Vienna ein Raum mit besonderer Geschichte – geschaffen von einem, der eigentlich ungern reist, aber hier seit über zwanzig Jahren immer wieder ankommt: Schauspieler Tobias Moretti. Nach einem Aufenthalt in einem Zimmer, das ihm „zu sehr nach dem Kopf des Architekten“ gestaltet war, reagierte der Hausherr mit einem Augenzwinkern: „Dann soll er halt selbst eines machen.“ Und so entstand, gemeinsam mit Interior Designerin Eugenie Arlt und Künstler Degenhard Andrulat, der Moretti Room – ein Zimmer, das seine beiden Lebenswelten miteinander verbindet: die Weite der Tiroler Berge und die Tiefe der Wiener Bühnen. Ein stiller, eindrucksvoller Raum zwischen Natur und Kultur, zwischen Rückzug und Ausdruck – ganz im Geist des Hauses.

„Am Hotel Altstadt Vienna schätze ich die unverwechselbare Atmosphäre [...] Für einen Menschen, der ungern wegfährt, aber gerne ankommt, ist das Trost und Segen zugleich.“ – Tobias Moretti

Vor allem im Sommer verschmilzt die kreative Energie des Altstadt Vienna mit dem Rhythmus der Stadt – wenn sich beim Kultursommer Wien von Ende Juni bis Mitte August die Parks und Plätze rund um das Hotel in offene Bühnen für Musik, Theater und Literatur verwandeln.

Der beleuchtete Aussenpool in Abendstimmung dahinter die Villa Soleil mit Licht in allen Zimmern (c) Foto Villa Soleil

Villa Soleil: Wo Worte zu Musik wurden

Sanft eingebettet in die Hügel des Piemont liegt die Villa Soleil – ein architektonisches Kleinod aus dem frühen 18. Jahrhundert. Kunstvoll restauriert vom portugiesisch-italienischen Architekten Alfredo d’Andrade war sie einst die Sommerresidenz des Chirurgen und Kunstmäzens Piero Giacosa und wurde zur kulturellen Bühne seiner Zeit. Und mittendrin: Giuseppe Giacosa, Pieros Bruder und Librettist jener Opern, die gemeinsam mit Puccini Musikgeschichte schrieben. Die Worte zu La Bohème, Tosca und Madame Butterfly? Sie entstanden genau hier.

Ein stilles Echo der Geschichte


Bis heute spürt man in den Räumen der Villa Soleil das leise Echo jener Epoche – etwa im Raum „Una Partita Scacchi“ (A Game of Chess) mit seinem alten Kamin und dem Savoyer Wappen, unter handbemalten Kassettendecken oder im Wohnzimmer, wo auf dem Kamin die Unterschriften illustrer Gäste wie Arrigo Boito und Giosuè Carducci verewigt sind. Selbst das hauseigene Restaurant trägt diesen Geist im Namen: Il Ritrovo dei Poeti – der „ Dichtertreff“ – serviert regionale Spezialitäten aus dem Piemont in einer Atmosphäre, die eher an einen literarischen Salon als an ein klassisches Restaurant erinnert. Und wer ganz in die Opernwelt eintauchen möchte, findet sie in der romantischen Junior Suite „Madame Butterfly“ – mit Blick auf den Park und einem Hauch jener Arie, die einst hier ihren Anfang nahm: „Un bel dì vedremo“.

Schwarz-Weiss-Foto von László Almásy in Venedig (c) Foto Archiv Almásy
Aufnahme von Burg Bernstein auf einem bewaldeten Hügel mit grasenden Hochlandrindern auf einer Wiese im Vordergrund (c) Foto Matthias Kronfuss

Burg Bernstein: Die wahre Geschichte hinter dem „Englischen Patienten“

Wer den Film „Der englische Patient“ gesehen hat, kennt László Almásy – oder zumindest die von Hollywood erzählte Version seines Lebens. Was viele nicht wissen: Die reale Figur hinter dem oscarprämierten Drama wurde 1895 auf Burg Bernstein geboren. Über László Almásy gibt es unzählige Geschichten, Legenden, Halbwahrheiten und frei Erfundenes. Was sich wirklich zugetragen hat, das wusste wohl nur er selbst. Jedenfalls bietet sein Leben eine wunderbare Projektionsfläche für die eigene Fantasie und inspirierte den Autor Michael Ondaatje zu seinem berühmten Roman „Der englische Patient“, der mit Ralph Fiennes in der Hauptrolle auch verfilmt und 1996 mit neun Oscars ausgezeichnet wurde, darunter auch als „Bester Film“.

Ein Dachstuhl, ein Zufall – und der Beginn einer großen Geschichte


Dass die Familie Almásy überhaupt hierherkam, ist einem kuriosen Zufall zu verdanken: Sie stießen auf ein Inserat, in dem der Dachstuhl der Burg zum Verkauf stand. Doch anstatt nur das Holz zu erwerben, übernahm die Familie gleich das ganze Gemäuer. Noch immer spannt sich dieser Dachstuhl über die Burg – jenen Ort, an dem ein Bub heranwuchs, der als Spion, Wüstenforscher und Legende in die Geschichte einging. Übrigens: Eine jener Aviatik-Berg-Maschinen, die Almásy im Krieg flog, steht heute im Technischen Museum Wien – sein Name wurde in Cockpit geritzt und ist heute noch sichtbar.

Dracula auf Burg Bernstein


Neben großen Geschichten gibt es auf der Burg auch kleine, liebenswerte Anekdoten: etwa jene von László und seinem Bruder János, die einem englischen Gast einen harmlosen Schauer einjagten. Die beiden schrieben den Schriftzug „Dracula“ mit Wachs über den Kamin und übermalten ihn weiß. Als das Kaminfeuer am Abend langsam das Wachs schmolz, wurde der Schriftzug nach und nach sichtbar. Der Gast traute seinen Augen kaum – und die Brüder hatten ihren Spaß.

Alte Wendeltreppe in der Burg Bernstein (c) Foto Matthias Kronfuss

Unsere Schlosshotels sind Orte, an denen Kultur nicht laut, sondern lebendig ist. Sie spricht in feinen Gesten, in stillen Momenten. Vielleicht berühren sie uns gerade deshalb: weil sie nicht beeindrucken müssen. Weil sie zuhören. Und weil sie uns das schenken, was selten geworden ist – das Gefühl, Teil von etwas zu sein, das bleibt.

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