Geheimnisvolle Mischung von Rebensaft, gastlicher Tradition und schöpferischer Begabung
Zwei auserlesene Weine mit historischem Tiefgang und reichhaltigem Aroma. Denn sie atmen auch den Hauch figürlicher Malerei. Nicht zufällig gewählt ist der Name Messensee! So heißt ein geschichtsträchtiger Ortsteil der Osttiroler Gemeinde Strassen, zu welchem über Jahrhunderte ebenso der „Strasserwirt – Ansitz zu Tirol“ gehörte.
Spätestens seit 1399 ist er historisch fassbar, obschon eine Adelsfamilie – die Herren von „Maessense“ – noch weit früher zu belegen ist. Dass sie im Dunkel der Vergangenheit erlosch, gab dem Volksmund Anlass zu fantasievollen Legenden, die bis in die Römerzeit zurückreichen und sich bis heute fortgesungen haben.
Sagen berichten von einem alles verschlingenden Bergsturz, einem goldenen Kegelspiel der ansässigen Bergbauknappen, dem Ausbruch eines Bergsees wegen frevelhafter Taten oder dem Eingreifen eines bärenstarken Riesen.
Besondere Tafelweinetiketten von Jürgen Messensee
Alles aber bündelt sich im Toponym „Messa“. So nämlich soll eine Römerstadt oder antike Siedlung an dieser Stelle geheißen haben. Der „See“, der dem jüngeren Ortsnamen vermutlich angehängt wurde, befand sich einst im Talbecken und ist bereits um 1500 verlandet.
Nicht von ungefähr zieren nun ungewöhnliche Etiketten diese Tafelweine – gestaltet von keinem Geringeren als Jürgen Messensee (*1936). Er ist einem breiten Publikum durch ausdrucksvolle Bildwerke bekannt, die in der Albertina, im Kunsthistorischen Museum Wien oder im Leopold Museum zu finden sind. Wer könnte besser die Verbindung von örtlicher Historie und einer wechselvollen Familiensaga repräsentieren als er? Obwohl in Wien aufgewachsen, fühlt sich der Künstler mit Tirol verbunden und dem Land verpflichtet.
Messensee weiss & rot sind nicht nur Begleiter eines köstlichen Menüs, sondern bieten auch einen überraschenden Kunstgenuss.
Dr. Andreas Rauchegger, Kulturhistoriker